"Es ist vollbracht" (Joh 19,30)

Wednesday, May 31, 2006

08/15 - Der Freitag

Und weiter gehts mit meinen Erlebnissen aufm Camp:

Freitag 26.05.
Besser geschlafen als letzte Nacht, das Wetter scheint sich allerdings nicht zu bessern. Schon während der CampCrew-Sitzung am frühen Morgen fängts wieder an zu regnen. Naja, wenns so sein soll - ich muss ja nicht zelten *g*. Als ich meine Leutz ausm Teen- und Jugendkreis besuche, werde ich natürlich sofort als Weichei und Spießer bezeichnet. Is auch in Ordnung. Wenn manche Leute damit ihren Frust über ihre viel zu kurze Nacht abbauen können *g*.
Unabhängig vom Wetter hab ich echt nen gutes Gefühl für den heutigen Tag. Um 9:15 startet dann das Morgenprogramm. Mit "Wake Up" von "Rage Against The Machine" werden die Teilnehmer immer zu den Hauptveranstaltungen gerufen. Absoluter Knaller so früh am Morgen. Dieses Jahr gibts n neues Moderatorenduo: Barbara und Schosch. Wobei die Barbara ja schon letztes Jahr moderiert hat. Aber die beiden kommen echt cool rüber. Super starke Vorstellung per Powerpoint. Und auch live auf der Bühne machen die beiden nen sehr souveränen Eindruck. Sehr gute Gags, sehr sympathisches Auftreten und natürlich nen sehr lustiger Schildchen-Tanz (den ich übrigens ganz alleine schon vorher exklusiv bewundern durfte). Beim Schildchen-Tanz müssen alle die nach vorne, die während dem Camp ihr Namensschildchen "verloren" haben und dann nen total bescheuerten und super peinlichen Tanz vorführen. Simple Choice leiten den Lobpreis wieder mal sehr genial. Höhepunkt dabei - logisch, weil schon seit Jahren der Burner schlechthin - "Spring mit mir ein Halleluja". Beim letzten Refrain merk ich endgültig, dass ich vielleicht mal wieder n bisschen mehr Sport machen sollte... In der Message von Bettina gehts um Beziehungen. Wie können meine Beziehungen mehr als 08/15 sein? Es geht um die Beziehungen zu den Menschen in meinem Umfeld, aber auch um die Beziehung zu Gott. Die ist nämlich der Schlüssel für alle anderen Beziehungen. Bettina erzählt die Geschichte von Jesus und der Ehebrecherin aus Johannes 8. Sehr anschaulich. Sehr packend. Sehr nah am Leben. Was auch immer in deinem Leben falsch läuft - Jesus verurteilt dich nicht. Weil er sich selbst für dich hat verurteilen lassen. Er vergibt dir deine Schuld. Und das ermöglicht es dir, deinen Mitmenschen zu vergeben. Und das ist mehr als 08/15. Mehr als Durchschnitt. Das ist außergewöhnlich. Das hebt dich ab von der Masse. Nach der Predigt stellen wir uns kurz als Citro-Team vor. Wir werden in den kommenden Tagen für die Teilnehmer und auch die Mitarbeiter zur Verfügung stehen, wenn jemand einfach reden will, oder wenn jemand einen Check-Up-Test machen will. Der Test und das anschließende Gespräch kann einem einfach helfen, mal zu sehen, wies im eigenen Leben momentan aussieht. In welchen Lebensbereichen es momentan gut läuft und in welchen eher nicht so. Und da wollen wir natürlich den Jugendlichen und jungen Erwachsenen helfen. Soweit das in unserer Möglichkeit steht.
Nachm Mittagessen (lecker Ravioli:-)) gabs für mich dann die ersten Gespräche im Citro-Pub. Ich bin am Anfang ziemlich unsicher mit dem Test, komm dann aber doch sehr schnell rein und merke ganz intensiv , wie Gott mich in diesen Gesprächen führt. Dass ich die richtigen Dinge anspreche, die richtigen Nachfragen stelle, die richtigen Hilfestellungen gebe. Nach jedem Gespräch bete ich für die Leute und segne sie im Namen Gottes. Kann sein, dass das das wichtigste überhaupt ist... Dass ich wegen meinem letzten Gespräch an diesem Tag das Abendessen verpasse, ist dann auch nicht mehr so wichtig.
Nach dem Abendessen gehts dann so kurz nach 8 mit dem Campevent weiter. Die verantwortlichen Leute haben sich richtig was einfallen lassen, und es gibt nen richtig geiles Medley aus TV Total, Schillerstraße und Herzblatt. Zumindest ist das bisschen, was ich mitbekomme, sehr cool. Am Anfang des Programms bekommen wir nämlich - wie jedes Jahr - von den Teilnehmern die Campwette gestellt . Das ganze läuft in etwa so wie bei Wetten dass...? ab. Das Zelt stimmt per Klatschen ab, welche der vorgestellten von den Teilnehmern eingereichten Wetten wir als Mitarbeiter angehen müssen. Unsere Aufgabe war es also, innerhalb von zwei Stunden 20 Menschen aus 20 verschiedenen WM-Teilnehmer-Ländern auf die Bühne zu bekommen. Puh, das ist nen hartes Stück Arbeit. Alle Mitarbeiter (außer Karsten, Sämmy und Konni - die müssen drinnen noch Grup Tekkan imitieren) nach draußen und gebrainstormt. Ne kleine Abordnung stürmt dann ins Büro und telefoniert sich die Finger wund. Tobi schaffts sogar bei You-FM live auf den Äther und startet per Radio nen Aufruf. Aber letztlich packen wirs nicht. Später erscheinen auf der Bühne "nur" die USA, Australien, Frankreich, die Schweiz und Polen. War auch einfach nicht zu schaffen. Dafür kommt kurz darauf der absolute Knaller. Ein Reporter von You-FM kommt mit seinem Smart direkt vors Hauptzelt gefahren (bzw. wird geschoben, weil er im Matsch stecken bleibt) und überträgt live von unserem Camp. Interviewt kurz den Karsten und fängt die super Stimmung ein. Sehr geil. So n richtig dickes Zeugnis für die Welt.
Während im Zelt zum Abschluss noch ne lustige Karaoke-Party steigt, bereite ich mich schon mal innerlich auf meine Zeltplatz-Wache mitm Benny vor. Wieso hab ich mir bloß den Sch... aufschwätzen lassen. Ich würd so viel lieber in mein Bettchen. Ich bin doch ein Weichei. Aber gut - kannste halt nix machen. Der Matsch ist aber inzwischen richtig heftig tief, und weil ich keine Lust hab, mit meinen Schuhen dadrin stecken zu bleiben, geh ich gleich barfuß. Die nächsten Stunden bis um halb drei spazier ich also mit bis über die Knöchel in ner dreckigen Brühe steckenden Füßen zwischen den Zelten hindurch, bevor ich dann irgendwann müde und geschafft schließlich doch noch meine Bettdecke über meinen Kopf ziehen und friedlich einschlummern kann.
Allerdings nur bis um halb acht am selben Morgen. Aber davon mehr im nächsten Post...

Tuesday, May 30, 2006

Camp 08/15

Wie geil war das denn?! Ich schwelge ja sonst nicht allzuoft in Superlativen (wenn man mal von meinen Bayern absieht), aber die letzten Tage aufm ECJA-Camp in Flensungen waren ja wohl so mit ziemlichem Abstand das beste, was ich in letzter Zeit erlebt habe. Ich krieg das alles wohl auch kaum in einem Post unter. Aber fangen wir doch mal am Anfang an...

Mittwoch 24.5.
Die letzten Vorbereitungen sind getroffen. Taschen gepackt, ins Auto verladen, noch schnell in Marburg nen paar Sachen vom Maik (von der Band) abgeholt und über den Umweg Beuern (hab da noch ne Sitzung zwischen rein geschoben) dann nach Flensungen gedüst. Im Kopf die Erinnerungen an die letzten beiden Jahre: Regen, Matsch, Kälte, aber trotzdem beide male nehr se coole Zeit mit den Leutz und mit Gott. Mal sehn, wies dieses Jahr werden wird. Zum ersten mal bin ich als Mitarbeiter im Citro-Team (Seelsorge-Team) dabei, bin schon sehr gespannt auf das, was da auf mich zukommen wird. Auf die Menschen, auf die Gespräche.
Thema lautet diesmal "08/15 - Mehr als Durchschnitt". Hat ja Tradition beim Camp, dass die Nummer des Camps (das fünfzehnte) irgendwie in das Motto mit reinkommt. Letztes Jahr wars "One fo(u)r all".
Komm dann natürlich etwas zu spät an, aber das hatte ich ja auch so einkalkuliert. Karsten offensichtlich auch. Denn der Mitarbeiter-Gottesdienst am Abend, bevors dann am Donnerstag richtig losgeht, fängt grade an, als ich eintrudle. Wir sind so ca. 40 Mitarbeiter, sitzen ums Lagerfeuer rum, preisen Gott mit Liedern und lauschen dann dem Karsten und seinem Input. Geht um die Liebe, die Gott uns schenkt. Die Liebe, die wir brauchen für die anderen Mitarbeiter und die Teilnehmer. Anschließend stellen wir uns in kleinen Gruppen zusammen und beten füreinander, segnen einander. Geht mir richtig rein, der Abend. War irgendwie genau das, was ich gebraucht hab. Hab mich davor doch ein wenig unsicher gefühlt, was meinen Platz beim Camp anbelangt. Jetzt weiß ich: Hey, Gott ist da! Und er gebraucht mich mit dem, was ich habe, mit dem, was ich ihm zur Verfügung stelle. Gut zu wissen...

Donnerstag 25.05.06
Schlecht geschlafen die erste Nacht im Bungalow. Dazu noch die ersten Regenschauer, die die kommenden Tage auch nicht aufhören werden. Könnte besser anfangen, das Camp. Bis nachm Mittagessen sind noch verschiedene kleine Arbeiten zu erledigen, hauptsächlich Aufbauen und so. Immer mehr bekannte Leute trudeln ein. Das ist echt schön, Leute von früher wiederzutreffen. Aber auch natürlich neue kennenzulernen. Beim Camp haste halt immer beides. Irgendwann kommen dann auch "meine" Jungs und Mädels aus NA an. Weil der Feldweg zum Zeltplatz schon ziemlich schlecht aussieht, müssen die Autos dieses Jahr vorne aufm Parkplatz abgestellt werden und alle müssen ihre Zelte, Biertischrgarnituren, Taschen und Lebensmittel den ganzen Weg nach hinten schleppen. Da organisier ich für unsere Leute doch mal schnell den kleinen Schlepper mit Anhänger, um unser Zeug zu transportieren. Hab schließlich keine Lust, selber tausendmal hin und her laufen zu müssen... *g*
Irgendwann zwischendrin gibts dann noch die Camp-Crew-TShirts für die Mitarbeiter. Sehen sehr geil aus: ganz in rot gehalten, vorne das Logo (der Barcode und 08/15 drunter), hinten LeCREW. Normalerweise brauch ich ja XL, hier reicht dann aber auch mal M. Seltsam...
Abends gehts dann los mit dem Eröffnungsabend. Trotz kleiner technischer Schwächen und Abzügen in der B-Note sehr gelungen. Sehr skurril, sehr innovativ, sehr großes Kino. Toller Lobpreis mit inbegriffen. Wie letztes Jahr ist "Simple Choice" am Start. Und nen Einstieg in die "Predigtreihe" von der Bettina, der sehr stark war. Was wäre, wenn dein Leben mehr als 08/15 sein könnte? Mehr als Durchschnitt? Wenn Gott aus deinem Leben was völlig Außergewöhnliches machen könnte? Hat nicht nur mich zum Nachdenken angeregt...
Ganz kurz was zur Bettina: heißt mit Nachnamen Becker, ist 28 Jahre alt, wohnt im Westerwald, ist beim Missionswerk "Neues Leben" als Jugendevangelistin angestellt und wird die nächsten Tage die Predigten halten. Hab sie letztes Jahr schon mal beim Jugendtreffen in Tabor gehört und war damals schon sehr beeindruckt. Hat echt ne sehr sehr gute Art, die Jugendlichen anzusprechen. Und kann super toll Geschichten erzählen - eigene wie biblische. Von ihr kann ich mir für die Zukunft auf jeden Fall noch ne ganze Menge abschauen.

So, das solls erstmal gewesen sein. Mehr vom Camp und auch vom Leben nach dem Camp gibts die nächsten Tage...

Dann wolln mer mal...

Da ichs mit Rundbriefen irgendwie nicht so hab, versuch ichs jetzt einfach mal mit nem blog (hat außerdem den Trend-Vorteil, blogs sind ja sowas von in).
Hier könnt ihr also in Zukunft lesen, was bei mir so aktuell los ist. Erwartet aber nicht, dass ich jeden Tag was hier reinschreibe (bin ja weder Schüler noch Student, so dass ich immer Zeit für sowas hab :-)).